Energiespartipps für große Familien

Spartipps Familie

Die Zahl der Großfamilien in Deutschland sinkt. Es gibt immer mehr Einzelhaushalte oder Partnerschaften ohne Kinder. Für viele sind die damit verbundenen Kosten ein Hindernis, eine Familie zu gründen. Sie müssen häufig an vielen Ecken sparen, um mit ihren verfügbaren Mitteln auszukommen. Dieser Ratgeber beschäftigt sich daher mit Energiespartipps für große Familien. Einsparpotential ist nämlich in vielen Bereichen vorhanden. Natürlich können die Tipps auch von Haushalten ohne Kinder genutzt werden, um die Strom- und Heizkosten zu senken.

Neben dem eigentlichen Energiesparen ermöglicht ein Vergleich der Stromanbieter weiteres Einsparpotential.

Hilfreich für Familien kann auch ein simpler Online-Stromcheck sein. Bereits eine grobe Analyse kann schon einen Einblick darüber verschaffen, in welchen Bereichen am meisten Strom verbraucht wird. Dadurch kann erkannt werden, wo das größte, individuelle Sparpotential besteht. Aber nicht nur der Stromverbrauch sollte betrachtet werden, denn die Bereitstellung von Warmwasser und das Heizen der Räume machen etwa 70 % der gesamten Energiekosten eines Haushaltes aus.

Heizkosten einsparen

Thermostatventile, die die Temperatur automatisch regeln, können erheblich zur Kostensenkung beitragen. Befinden sich mehrere Heizkörper in einem Raum, sollten diese auf die gleiche Stufe eingestellt werden. Es bringt keine Ersparnis, einzelne Heizkörper niedriger einzustellen, weil die anderen Heizkörper mit höherer Leistung den Raum erwärmen müssten. Ebenfalls sollte man darauf achten, dass die Heizkörper nicht durch Möbel, Vorhänge oder von den Kindern abgelegte Kleidungsstücke verdeckt werden.

Stellen Sie die Heizung so ein, dass sie tagsüber, wenn etwa die Kinder im Kindergarten oder in der Schule und die Eltern bei der Arbeit sind, heruntergeregelt wird. Orientieren kann man sich an der 5-Grad-Regel: Verlässt man sein 20 Grad warmes Wohnzimmer, darf der Raum bei Abwesenheit um 5 Grad abkühlen. So ergibt sich für jeden Raum die optimale Absenktemperatur, von der aus mit wenig Heizaufwand wieder die gewünschte Zimmertemperatur erreicht werden kann. Gegen kalte Füße helfen auch gerne mal Hausschuhe. Für Kinder eignen sich trendige Varianten oder Hausschuhe in Plüschtieroptik, damit sie auch gerne angezogen werden.

Senkt man die Temperatur in den Räumen um gerade mal 1 °C, lassen sich etwa sechs Prozent der Heizkosten einsparen. Das ist natürlich abhängig von den Raumgrößen und der Heizungsanlage. Nachts kann man die Temperatur noch weiter zurückregeln. Hier genügen meist 16 bis 18 °C. Dabei sollte man die Rollläden oder Vorhänge ebenfalls schließen. Ist es den Kindern in der Nacht zu dunkel, helfen Nachtlichter mit Energiesparlampen und geringer Leuchtkraft, um den Stromzähler nicht zu überfordern.

Stromkosten senken

Ansonsten gibt es zahlreiche weitere Felder, in denen sich Strom sparen lässt. Dazu zählen selbst banale Dinge wie das Ausschalten der Lampen, wenn man den Raum verlässt. Je nach Art der Lampe lohnt dies bereits ab zehn Minuten. Hilfreich können hier auch Bewegungsmelder sein, vor allem für Durchgangsräume wie Flure. Einen großen Teil der Energie verbrauchen Familienhaushalte beim Kochen, weshalb hier einige Tipps einen nicht zu unterschätzenden Beitrag leisten können. Wer mit der Anschaffung eines neuen Herds liebäugelt, sollte einen Gasherd in Betracht ziehen. Der Anschaffungspreis ist zwar höher, spart durch die Nutzung von günstigem Gas und einer besseren Energieausnutzung jedoch einiges an Betriebskosten ein. Weitere Tipps für die Küche lauten:

  • Die Topfgröße der Herdplatte anpassen: Ist der Durchmesser des Topfes einen Zentimeter kleiner als die Platte, führt dies bereits zu einem 20-30 prozentigen Anstieg des Energiebedarfs.
  • Achtet man beim Kochen auf einen geschlossenen Deckel, spart dies eine Menge Energie ein. Ohne Deckel benötigt man etwa die dreifache Menge an Energie.
  • Das Erhitzen von Wasser in einem Wasserkocher kann je nach Modell des Wasserkochers und des Herds Energie sparen und geht darüber hinaus noch schneller.
  • Kocht man Gerichte mit einer langen Kochdauer in einem Schnellkochtopf, spart dies nicht nur Zeit, sondern auch Energie.
  • Beim Backen und Garen im Ofen sollte man, wenn möglich, auf Umluftbetrieb stellen, da hier niedrigere Temperaturen ausreichen.
  • Strom sparen mit dem Kühlschrank: Da der Kühlschrank das ganze Jahr über läuft, ist hier ein modernes Gerät mit einer guten Energieeffizienz sinnvoll. Ferner sollte man den Kühlschrank nicht in der Nähe von Wärmequellen wie dem Herd, einer Heizung oder der Wasch- bzw. Spülmaschine aufstellen.

Strom sparen bei modernen Geräten

Aber nicht nur in der Küche lässt sich eine Menge Strom sparen. Die technischen Errungenschaften, mit denen heutzutage jedes Kind aufwächst, sind wahre Stromfresser. Achten Sie darauf, dass die Geräte bei Nichtgebrauch immer ausgeschaltet werden.

Für Geräte mit Standby-Funktion sind ausschaltbare Steckerleisten zu empfehlen. Selbstredend sollte der Schalter nur im Gebrauchsfall eingeschaltet werden. Daneben benötigen Laptops deutlich weniger Strom als ein Desktop-PC. Wer hier also vor der Wahl steht, sollte aus Kostengründen zu einem mobilen PC tendieren. Aber auch die Größe des Fernsehers hat entscheidenden Einfluss auf die Stromkosten.

Wer sich nicht mit einem kleineren Bildschirm zufriedengeben möchte, reduziert die Fernsehzeiten für die Kinder. Das hilft nicht nur dem Geldbeutel, sondern auch dem Wohl der Kinder. Die technischen Geräte sollten auch nicht in den Kinderzimmern stehen, da sonst schlaflose Nächte die Folge sein können.

Wasser sparen

In einem mehrköpfigen Haushalt macht die Warmwasserbereitung ebenfalls einen erheblichen Anteil der Energiekosten aus. Deshalb ist es sinnvoll, auch an dieser Stelle zu sparen. Vor allem die Wasch- und Spülmaschinen machen bei Familien einen großen Teil davon aus. Achten Sie hier bei einer Neuanschaffung auf eine gute Energieverbrauchskennzeichnung.

Der Wasserverbrauch in Bad und WC kann mit einfachen Nachrüstungen verringert werden. Mit einer modernen Toilettenspülung kann der Wasserbedarf halbiert werden. Auch an Duschköpfen und Waschbeckenarmaturen angebrachte Durchflussmengenregler können Einsparungen von 30 bis 50 Prozent bewirken.

Kinder ans Energiesparen gewöhnen

Die größte Schwierigkeit beim Energiesparen in einer Großfamilie ist es, die Kinder dafür zu begeistern. Versuchen Sie spielerisch den Kindern klarzumachen, dass die Einsparung Vorteile hat. Sei es für die Umwelt oder für den nächsten Familienurlaub, der aufgrund der eingesparten Kosten überhaupt erst möglich wird. Die Erhöhung des Taschengeldes bei Einhalten der Energiesparregeln könnte ein zusätzlicher Anreiz sein. Hier ist natürlich Fingerspitzengefühl und eine individuelle Herangehensweise notwendig. Eltern sollten auch stets bedenken, dass Kinder, die für den Umweltschutz sensibilisiert sind, morgen in einer besseren Welt leben werden.